
Von Vera Gerstendorf-Welle Westfalen Blatt
BRAKELWB Der Sechszylinder-Motor schnurrt wie ein Panther, und Frank Homann lässt das gleichmäßig Surren seines 5er-BMWs lächeln. Der Brakeler Oldtimerfan schätzt diesen Klang ganz besonders.
„Die Sechszylinder Motoren von BMW sind das Sahnestück“, befindet er, und das würden sicher auch viele andere Autonarren so unterschreiben, wenn sie objektiv urteilten, meint Frank Homann.
Sein silberner BMW 520i, G-Kat (E28), in der Shadow-Line-Ausführung aus dem Jahre 1987, ist top gepflegt. Alles ist im Originalzustand bei dem Fahrzeug mit 1976 Kubikzentimeter (ccm), die BMW von 1981 bis 1987 baute. Als das Auto elf Jahre alt war, kaufte Frank Homann, heute 61 Jahre jung, es von seinem Bruder. Der Ur-Brakeler wollte den Wagen eigentlich gar nicht so lange fahren. Doch das Fahrzeug war auch im fortgeschrittenen Alter noch immer in perfektem Zustand. Es gilt als solide konstruiertes, robustes und zudem rostbeständiges Fahrzeug.
Frank Homann beschloss, es zu behalten und ihm das H-Kennzeichen zu gönnen. „Es gab nie großartige Arbeiten zu erledigen“, erzählt der BMW-Liebhaber, dessen Traum ein BMW-Coupé 635 CSI wäre – von denen wurden allerdings nur etwa 2200 Fahrzeuge gebaut. Das sei eben ein unerschwinglicher Traum, aber die müsse man ja haben, so Frank Homann fröhlich.
Fahrzeuge mit ganz eigenem Charme
Sein silberner Schatz mit dem Hubschiebedach ist dafür regelmäßig im Einsatz – natürlich nur bei trockenem Wetter. Er freut sich über sein vierrädriges Gefährt, das viele Menschen in Brakel kennen. Homann gehört zu den Oldtimer-Freunden-Brakel und „wir fahren die Autos nicht wegen des Wertes, sondern weil der Spaß an der Sache zählt“.
So viel technischer Kram sei für ihn ebenfalls nicht so die Erfüllung. „Bei den alten Autos kann man ja noch einiges selbst machen“, erklärt er, „die Fahrzeuge haben ihren ganz eigenen Charme“. Und wenn wirklich mal etwas sein sollte, gäbe es ja den zuverlässigen Oldtimerkenner und Werkstattmeister Dirk Breker, „der hilft weiter“.
Absoluten Zauber strahlt Frank Homanns BMW mit seiner prägnanten Front und dem satten Motorengeräusch aus. Die Innenausstattung lässt ebenfalls wenig Wünsche offen. Die weichen Velours-Stoffbezüge der Sitze wirken fast ungenutzt, so wie die Türverkleidungen – ebenfalls mit farbgleichem Velours bezogen.
Das spricht für gute Pflege, denn der Polsterer hat hier noch nie Hand angelegt. Dabei diente der Wagen in früheren Zeiten durchaus auch als Reisemobil der Familie. Selbst die Dichtungen des BMWs sind noch im Originalzustand. „Die pflege ich mit einem speziellen Mittel“, sagt der Industriekaufmann, der schon viele Jahre bei der Firma Brakeler Thermo-Glas arbeitet und dort für die Ausbildung zuständig ist.
Die Liebe zur Marke BMW hat er auch seinen Sohn weitergegeben. Der steuert zwischenzeitlich den Wagen mit dem surrenden Motorengeräusch und der so prägnanten Form der Front.

