Hellblau und metallisch leuchtend, mit einer schwarzen Motorhaube, so steht er da, der Fiat 128 von Tischlermeister Jürgen Denecke aus Erkeln. Das alte Schätzchen hat es dem Oldtimerfreund angetan.

Jürgen Denecke von den Oldtimer-Freunden Brakel lebt sein Hobby. Drei alte Auto-Schätze nennt er sein Eigen.
Jürgen Denecke von den Oldtimer-Freunden Brakel lebt sein Hobby. Drei alte Auto-Schätze nennt er sein Eigen. Foto: Vera Gerstendorf-Welle

„So ein Wagen war mein erstes Auto 1980“, erzählt der 62-Jährige, der zu dieser Jahreszeit bei Sonnenschein die ersten Ausfahrten mit seiner Frau Waltraut wagt.

Die große Begeisterung für die fahrbaren Untersätze entwickelte sich wohl schon in den Anfangsjahren seiner Autofahrer-Kariere. Denn schon da begeisterte ihn die Formgebung – dieses einfache und kompakte des Fiat 128.

Innen misst der Wagen nur etwa zwei Meter in der Länge und in der Breite etwa 130 Zentimeter. Und mit einer Höhe von gerade mal 120 Zentimetern wirkt er wahrlich nicht sehr groß. Doch der Fünfsitzer bietet auch für die drei hinten sitzenden Menschen noch genügend Platz – er hat keinen Kardantunnel, der für die Beine störend sein könnte.

Damals kostete so ein Auto etwa 7000 DM und er verbraucht im Schnitt nur etwa sieben Liter Benzin auf hundert Kilometer. Jürgen Deneckes Fiat 128 Special hat vier Türen, 60 PS, 1269 Hubraum und ist am 30. Juli 1975 erstmals zugelassen worden. Nur zwei Vorbesitzer sind ausgewiesen.

Jürgen Denecke aus Erkeln begeistert die Formgebung des Fiat 128.
Jürgen Denecke aus Erkeln begeistert die Formgebung des Fiat 128. Foto: Vera Gerstendorf-Welle

Der kleine Wagen hatte im April 1984 wohl einen Unfall, bei dem die Fahrerseite beschädigt wurde. Der damalige Eigentümer legte ihn still und stellt den Fiat in eine Halle. Unter Kisten und Kästen und Werkzeug und sonstigen Dingen ruhte er ganze 19 Jahre. Jürgen Denecke kaufte damals (2002) einen ersten Fiat 128. „Für 90 Euro hab ich einen bei Ebay erstanden. Der war aber nicht fahrbereit, es fehlten Teile und ich hab mich auf die Suche gemacht“, erzählt Denecke mit einem zufriedenen Lächeln. „Und zufällig hab ich in Bad Arolsen diesen Wagen gefunden“, sagt er mit einem Fingerzeig auf den Fiat unter seinem Carport. Für ganze 180 Euro kaufte er das Auto mit einem Kilometerstand von 86.000 auf dem Tacho, besorgte eine neue Tür für den Austausch und freut sich seitdem über sein einzigartiges seltenes glänzendes Prachtstück.

Im Clubraum der Oldtimer-Freunden Brake.

Im Clubraum der Oldtimer-Freunden Brake.

Jürgen Denecke von den Oldtimer-Freunden Brakel lebt sein Hobby. Drei alte Auto-Schätze nennt er sein Eigen.

Die Sammelleidenschaft nahm damit einen Anfang, „wenn ich mehr Platz hätte …“ Für zwei weitere Oldtimer hat Jürgen Denecke allerdings den nötigen Raum. Ein Audi Coupe GT, Baujahr 1987, mit nur 57.000 gelaufenen Kilometern steht gleich neben dem Fiat. Ebenfalls ein wahrer Schatz für den Tischlermeister, der gleich einen Picknickkorb aus dem Wagen hebt, denn am Wochenende starten immer wieder die Ausfahrten. „Da kann man entschleunigen, die Landschaft genießen und eben auch zum Picknick halten.“

Der Clubraum der Brakeler Oldtimer-Freunde. Passend ausgestattet von Jürgen Deneckes Frau Waltraut.
Der Clubraum der Brakeler Oldtimer-Freunde. Passend ausgestattet von Jürgen Deneckes Frau Waltraut. Foto: Vera Gerstendorf-Welle

Ein weiteres leuchtend oranges Schmuckstück steht in der Werkstatt nebenan. Ein wunderbarer Saab Kombi von 1977 – „der wird noch richtig schön“.

Jürgen Denecke gehört zu den Oldtimer-Freunden Brakel, die sich vor zehn Jahren als Interessengemeinschaft zusammenfanden. Eine Art Clubraum gibt es im Haus des Erkelner Autofreundes. Seine Frau Waltraut sorgt für die passende Einrichtung – altertümlich-gemütlich und also wunderbar passend zu den Oldtimern und ihren Freunden, die sich auch am Brakeler Stadtfest am Sonntag, 12. Mai, beteiligen wollen.