Die Göttin: Oldtimer von Citroën hat es Uli Krooß aus Brakel angetan

„La déesse“, die Göttin, so wird der Citroën DS, genannt. Und göttliche Formen hat das Lieblingsauto von Uli Krooß aus Brakel. Dazu kommt die hellgelbe Farbe des Cabirolets, sowie einige technische Rafinessen – außergewöhnlich für ein betagtes Auto. 

  • Samstag, 18.05.2024, 10:00 Uhr
Oldtimerfreund Uli Krooß aus Brakel schwärmt für Citroën. Hier sein DS 21 Cabrio (1971).
Oldtimerfreund Uli Krooß aus Brakel schwärmt für Citroën. Hier sein DS 21 Cabrio (1971). Foto: Vera Gerstendorf-Welle

„Das D-Modell galt 1955 als das innovativste Auto der Welt“, erzählt Oldtimer begeisterte 68-Jährige. Und viele der D-Modelle hat er in den Jahren gesammelt – immer zum Aufarbeiten.

„Alles Citroën“ könnte an seiner Halle stehen, die er 1999 mit einem Freund erbaute, um die vielen Schätze unterzubringen. Zahlreiche Ersatzteile finden sich jetzt hier, halbfertige Karossen stehen neben fahrbereiten Schmuckstücken.

Eine schwarze Schönheit fällt sofort ins Auto. Der erste Citroën DS, die erste Göttin, die Uli Krooß kaufte. „Das Design ist einfach einzigartig und der Komfort erst“, schwärmt der jetzige Rentner, der als Lehrer in der Pflege tätig war und nun seit einiger Zeit zu den Oldtimer-Freunden-Brakel gehört.

Oldtimerfreund Uli Krooß schwärmt für Citroën. Ersatzteile hat er jahrelang gesammelt.

Eine absolute Rarität: Ein Citroën DS Coupe namens Concorde von 1965. Das Fahrzeug muss noch komplett restauriert werden. Von dem Auto wurden insgesamt weniger als 40 Exemplare gefertigt.

Viele Oldtimer selbst instandgesetzt

Ende der 70er Jahre entwickelte sich die Leidenschaft. „Meine Frau Helga erstand tatsächlich den Ersten DS Ende der 70er Jahre“, erinnert sich der Brakeler. Zusammen mit ihr fing er an weiter zu sammeln und zu kaufen. Er erlernte, die Oldtimer selbst instand zu setzten und arbeitete häufig mit seinem langjährigen Freund und „Schrauberkollegen“ die Fahrzeuge langsam auf. Über 20 Jahre kaufte er regelmäßig dazu. Für den schwarzen Citroën bezahlte er schon damals knapp 20.000 Deutsche Mark. „Ist halt der französische Mercedes“, so Krooß.

Viele der „alten Franzosen“ waren günstig zu haben, denn die Rostanfälligkeit war enorm: „Die waren teilweise nach einigen Jahren durchgerostet und dann waren die Reparaturen entsprechend teuer.“

Die schwarze Schönheit: Der erste Citroën DS von Uli Krooß.
Die schwarze Schönheit: Der erste Citroën DS von Uli Krooß. Foto: Vera Gerstendorf-Welle

Das ganze Familienleben, mit drei heute erwachsenen Söhnen, gestaltete sich um die Fahrzeuge. Und die Kinder fanden es toll – der DS war ihr Familienauto. Sie sind heute fast ebenso begeistert von den Oldtimern wie der Vater und auch sie bauen eigene Schätze auf.

Uli Krooß liebstes Stück ist ein hellgelbes Citroën Cabriolet. „Es ist ein Nachbau aus einem 1971 DS 21, denn es gab nur 1300 Originale und die sind unerschwinglich“ erklärt der Enthusiast. Sechs Jahre hat es gebraucht, bis das Schmuckstück 1997 auf die Straße durfte.

Seitdem fährt er problemlos. Durch die hydropneumatische Luftfederung ergibt sich ein unglaublicher Fahrkomfort. Der hydraulische Druck wird auch für Bremse, Lenkung und Schaltung genutzt. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre kamen lenkbare Scheinwerfer dazu – damals eine wegweisende Entwicklung.

Ein Blick in den Motorraum des Citroën Cabriolets.
Ein Blick in den Motorraum des Citroën Cabriolets. Foto: Vera Gerstendorf-Welle

Bei einem Blick in den Motorraum des Cabriolets entdeckt sind die Drahtzüge, über die die Scheinwerfer mechanisch von der Lenkung des Fahrzeuges gesteuert werden, zu entdecken. Dahinter sitzt so etwas wie ein gigantischer Trichter, der für die nötige Motorkühlung sorgt. Daneben und dahinter sitzen Elemente der Hydraulik. „Alles, was grün ist“, sagt Uli Krooß spürbar begeistert durch die Technik des alten Autos, deutet er auf zwei grünfarbige kugelähnliche Teile im Motorraum, „die sind zuständig für den Federungskomfort“.